Deutsch, Stateless Embassies
Libertäre Selbst-Marginalisierung

Gehen Sie zu einer durchschnittlichen libertären Veranstaltung an einem beliebigen Tag, und es ist wahrscheinlich, dass Sie ausführliche Verteidigungen für unternehmerische Globalisierung, Wal-Mart, Offshoring, Nike’s Sweatshops, steigende CO2-Pegel, Einkommensunterschiede und Wohlstandskonzentration, Managergehälter, Pharmaprofite und Microsofts Marktanteil sehen werden, alle basierend auf Prinzipien des „freien Marktes“ – verbunden mit energischem Bestreiten aller wahrgenommenen Übel korporatistischer Macht, da (wie es Henry Hazlitt in einigen Passagen von PDF – Economics in One Lesson erklärt) die Prinzipien des „freien Marktes“ dies nicht erlauben würden.

Diese letzte Beschreibung ist, was ich „vulgären Libertarismus“ nenne. Sie bezieht sich auf das Unvermögen einiger libertärer Kommentatoren sich, von einem Moment zum anderen, daran zu erinnern, ob sie Prinzipien des freien Marktes als solche verteidigen oder lediglich eine zynische Entschuldigung für die Interessen großer Unternehmen und der Plutokratie, verhüllt in falsche Rhetorik eines „freien Marktes“, abgeben. Der vulgär-libertäre Kommentator wird oft prinzipiell die Existenz korporatistischer, betrügerischer Absprachen anerkennen und zugeben, dass die gegenwärtige Wirtschaft auf vielfältige Weise von einem freien Markt abweicht, wovon die großen Unternehmen profitieren, doch kurz danach wird er umschalten und damit fortfahren, die gegenwärtige Größe und den Wohlstand der großen Unternehmen auf der Basis von „wie unsere freie Marktwirtschaft funktioniert“ zu verteidigen. Das vulgär-libertäre Argument hängt davon ab, eine fragwürdige Stellung dazu einzunehmen, ob die existierende korporatistische Wirtschaft eine freie Marktwirtschaft ist oder nicht, um dann die Position derart zu wechseln, dass daraus ein Argument im Sinne des Big Business wird.

Ein gutes Beispiel hierfür erschien kürzlich auf dem Mises Blog: „A Marketplace to Loathe.“ Ich sollte im Voraus erwähnen, dass der Autor (Christopher Westley) korporatistisches Rent-Seeking in anderen Artikeln eingeräumt hat. Er gab im Kommentarbereich zu, dass Konzerne im Bunde mit dem Staat eine Bedrohung sein könnten, und entschuldigte sich dafür, dass er dies möglicherweise nicht in seinem Artikel klargestellt hatte. Er erklärte mir zudem, in einer sehr höflichen E-Mail, dass das Ziel seiner Attacke die unhinterfragte linke Annahme war, korporatistische Macht sei eher das normale Produkt eines freien Marktes als staatlicher Intervention in den Markt. Und er versicherte mir, dass er, anders als viele Kommentatoren im Kommentarbereich des Artikels, meine Entgegnungen nicht als Erbsenzählerei angesehen hat. Lassen Sie mich also klarstellen, dass ich sein Argument weder als bösartig noch als vorsätzlich unehrlich betrachte (obwohl ich erhebliche Vorbehalte gegenüber einigen der Kommentatoren habe).

Nichtsdestotrotz beinhaltet sein ursprünglicher Artikel keine dieser Nuancen, die er später festgelegt hat. Er erhebt nicht einmal die Frage, ob es sich um einen freien Markt handelt oder nicht, oder behandelt diese Frage als den entscheidenden Streitpunkt zwischen Libertären und Linken. Daher ist sein ursprüngliches Argument auf den ersten Blick ein vulgär-libertäres.

Der Gegenstand seines Artikels war ein Kommentar auf NPR’s Marketplace Programm. Hier ist der Abschnitt, den er zitierte:

Ich habe eine Bitte. Können Sie bitte tun was notwendig ist um den Glauben an die Unternehmen wiederherzustellen, ein Glaube, der in den letzten Jahren sehr beschädigt wurde? Die großen Türme, die unsere Unternehmen beherbergen, sind die neuen Paläste unserer Zeit, die Orte, an denen sich wirkliche Macht befindet, doch diese Türme sind voller Paradoxe. Gemacht aus Glas, kann man nicht hineinsehen. Sie sind die Säulen unserer Demokratie, doch sie werden wie totalitäre Staaten geführt. Ihre Namen sind reduziert zu einer Menge von Initialen. Ihre Führer sind der Außenwelt unbekannt. Sie sind haftbar, zum größten Teil, gegenüber anderen Institutionen, die sich in ähnlichen anonymen Türmen befinden. Für den Durchschnittsmenschen sind sie fremde Gebilde, eingehüllt in Geheimnisse. Es ist nicht verwunderlich, dass wir sie mit Argwohn betrachten, berührt mit Neid.

Westleys Erwiderung:

… Selbst das größte Unternehmen hat keine Macht über das Individuum, es sei denn das Individuum gewährt diese, somit … kann der Konsument General Motors eine lange Nase machen und GM kann nichts tun als stärker zu versuchen ihm gefällig zu sein, wenn es seinen Auftrag möchte.

Auch wenn es nur, nebenbei bemerkt, sekundär ist, kann ich es nicht unterlassen Westleys Charakterisierung von Marketplace als eine „marxistische Wirtschaftsshow“ und seine Bezeichnung des Kommentators – Charles Handy – als den „Kommunisten des Tages“ zu kommentieren. Der „Marketplace“ –Homepage zufolge ist Handy ein „London Business School“-Gründer und ein „Claremont Graduate University’s Drucker School of Business Professor…“ Dies lässt mich glauben, dass, wie sehr Handy auch den interventionistischen Staat unterstützten mag, er dies nicht aus einer marxistischen Perspektive heraus tut. (Ebenso wie die britischen besitzenden Klassen, die für das Enclosure gestritten haben aufgrund dessen, dass die arbeitenden Klassen nur dazu gezwungen werden konnten härter zu arbeiten, wenn sie von ihrem Land vertrieben wurden, auch keine Marxisten waren.) Roy Childs‘ Beobachtung, dass linke Intellektuelle – historisch – öfter die Lakaien des Big Business waren, ist vermutlich näher am Ziel. Ich denke es ist gefahrlos zu sagen, dass Handy eine Gesellschaft als normal ansieht, in der große Unternehmen die „Säulen unserer Demokratie“ sind, und lediglich die korporatistische Herrschaft stabilisieren will. Und für all seinen zweifelsfrei aufrichtigen Glauben mit seinen eigenen progressiven Beweggründen laufen die meisten der „reformerischen“ Maßnahmen, die er empfiehlt, praktisch auf das hinaus, was der New Leftist Gabriel Kolko in The Triumph of Conservatism „politischen Kapitalismus“ nennt:

Politischer Kapitalismus ist die Nutzung politischer Ventile, um zu Bedingungen zu gelangen, die Stabilität, Vorhersehbarkeit und Sicherheit – um Rationalisierung zu erreichen – zu gewährleisten… [Mit Rationalisierung] meine ich … die Organisation der Wirtschaft und der weiteren politischen und sozialen Sphären in einer Weise, die Unternehmen erlaubt in einer vorhersehbaren und sicheren Umgebung zu arbeiten, die es zulässt, angemessene Profite auf lange Sicht zu erzielen.

Ich bin sicher, dass Handy die schlechten Aspekte korporatistischer Macht als Ergebnisse eines unregulierten Marktes sieht (als Gegensatz dazu, alle korporatistische Macht und die diese bedingende staatliche Intervention als an sich schlecht anzusehen). Doch dieses Problem taucht erst gar nicht in Westleys Artikel auf. Er zitierte lediglich einen Hinweis auf totalitäre korporatistische Macht, um dann zu bestreiten, dass diese überhaupt existieren kann, da das nicht die Weise ist, wie der freie Markt arbeitet (arbeitet, Präsenz Indikativ, nicht würde arbeiten). Gleichwohl er es später klarstellte, zitierte sein ursprünglicher Artikel lediglich einen Hinweis auf korporatistische Macht und antwortete mit einer Gegenbehauptung, dass korporatistische Macht nicht existieren kann – da der „freie Markt“ es nicht erlauben würde.

Jedenfalls war dies die Kernaussage meines Kommentars unter dem Artikel:

GM und andere Unternehmen können (und tun es auch!) betrügerische Absprachen mit dem Staat vereinbaren, um Marktbarrieren zu errichten und den Umfang von Wettbewerb zu begrenzen.

Also sollten Sie tatsächlich nicht sagen, dass die größten Unternehmen „keine Macht haben“, sondern dass die größten Unternehmen „in einem freien Markt keine Macht haben WÜRDEN.“

Und da dies kein freier Markt ist sondern vielmehr (wie Rothbard es formulierte) ein korporatistischer Staat, der die Akkumulation von Kapital und die Geschäftskosten des Big Business subventioniert, lag der Radiokommentator vollkommen richtig mit der Macht, die in solchen korporatistischen Türmen ausgeübt wird.

Sie sollten ergründen, was Ihre eigentliche Absicht ist: Prinzipien des freien Marktes als solche zu verteidigen, oder lediglich die Profite und Macht des Big Business unter dem Anschein von Prinzipien des „freien Marktes“ zu verteidigen.

Mehrere reguläre Mises Blog Kommentatoren reagierten unverzüglich auf meine Kritik, auf etwas fragwürdige Weise. Einer von ihnen wartete mit diesem Juwel auf:

Wann kommen Sie über dieses gleiche, müde Argument hinweg? Muss der Autor jede Bemerkung würdigen? Ist dies eine wissenschaftliche Fachzeitschrift oder ein Blogartikel?

Ja, Kevin, wir leben nicht in einem freien Markt.

Ja, Kevin, viele (wenn nicht alle) Unternehmen machen Lobby für und akzeptieren Almosen.

Oh warte, was ist das? Es ist ein Wal-Mart Artikel den Sie nicht für seinen Mangel an „dies ist kein freier Markt“-Eignung gescholten haben. Los, jag ihn, Fido! Tschüss.

Während ich denke, dass es vertretbar ist, Westley seine Ehrlichkeit und guten Absichten anzurechnen, sind die Kommentatoren jedoch ein völlig anderer Fall.

Ich bin äußerst verblüfft, dass 1) ein Kommentator einen Hinweis auf korporatistische Macht machen kann; 2) ein Kritiker ihn aufgrund der unmöglichen Existenz von korporatistischer Macht auf einem „freien Markt“ als „Marxisten“ ablehnen kann; und 3) die Verteidiger des Kritikers die Frage, ob ein freier Markt tatsächlich existiert oder nicht, als eine Wortklauberei und Ablenkung abweisen und die Person, die sie gestellt hat, beschuldigen können, die Symmetrie des schönen Arguments des Kritikers mit einem Bündel gemeiner, alter Fakten zu verderben. Wenn Partei A auf die Existenz korporatistischer Macht hinweist und Partei B die Gegenbehauptung aufstellt, dass Unternehmen keine Macht in einem freien Markt haben (nicht „haben könnten“), ist die Frage, ob tatsächlich ein freier Markt überhaupt existiert, keine reine Wortklauberei. Sie ist der zentrale Streitpunkt um zu ergründen, ob die Behauptung der Partei A richtig oder falsch ist, oder ob Partei B ihr eine Entschuldigung schuldet.

Aber betrachten wir das Ganze einmal allgemeiner. Obwohl Handy nicht – in der von Westley zitierten Passage – explizit korporatistische Macht als das natürliche Ergebnis des Marktes behandelt oder für Staatsintervention als einzige Möglichkeit zur Verhinderung selbiger plädiert, implizierte er es jedoch stark in dem vollen Kommentar, woraus sie herausgezogen wurde. Doch Westley machte nicht das Ausmaß der Rolle der Regierung bei korporatistischer Macht zum Gegenstand seines Artikels; er leugnete lediglich, vollkommen, dass korporatistische Macht existiert, basierend darauf, wie der Markt funktioniert.

Aber was wenn Handy tatsächlich, und ich denke, es ist wahrscheinlich, implizit annimmt (was ich als die typische vulgär-linke Annahme betrachte), dass der freie Markt in korporatistischer Macht resultiert, wenn der Staat nicht zur Verhinderung interveniert: was – dies ist dann die effektivste Antwort – wenn unser Ziel die Förderung libertärer Ideen in der Gesellschaft als Ganzes ist? Nicht, wie Westley es tat, reflexmäßig die Ehre des Big Business verteidigen und leugnen, dass korporatistische Macht existiert.

Die effektivste Antwort wäre etwas Ähnliches wie:

Ich stimme mit Ihnen überein, dass korporatistische Macht existiert, und teile Ihre Sorge bzgl. ihrer üblen Auswirkungen, aber ich glaube, dass Sie hinsichtlich der Gründe und der Lösung falsch liegen. Die üblen Auswirkungen korporatistischer Macht resultieren nicht aus dem staatlichen Versagen, Big Business einzuschränken, sondern weil die Regierung es überhaupt erst aufgerichtet hat: Diese staatliche Unterstützung beinhaltet Subventionen für die Geschäftskosten des Big Business und den Schutz des Big Business vor dem marktwirtschaftlichen Wettbewerb durch Markteintrittsbarrieren, regulatorische Kartelle und spezielle Privilegien wie sogenanntes „geistiges Eigentum“.

Eine libertäre Bewegung, die die öffentliche Sorge über wirklich reale Probleme, offensichtlich für jeden mit Augen im Kopf, ablehnt durch doktrinäre Verneinungen, dass diese existieren oder nicht existieren, ist eine libertäre Bewegung, die zur Irrelevanz verdammt ist.

Hier ist was Mises schrieb, in Epistemological Problems of Economics, über offenkundige Konflikte der Theorie mit der Erfahrung:

Wenn ein Widerspruch auftaucht zwischen der Theorie und der Erfahrung müssen wir immer annehmen, dass eine Bedingung, zuvor vermutet von der Theorie, nicht vorhanden war, oder dass es einen Fehler in unserer Beobachtung gibt. Die Unstimmigkeit zwischen der Theorie und den Fakten der Erfahrung zwingen uns regelmäßig die Probleme der Theorie wieder zu durchdenken. Doch solange ein Umdenken der Theorie keine Fehler in unserem Denken enthüllt, sind wir nicht befugt, ihre Wahrheit anzuzweifeln.

Die Vulgär-Libertären hinterfragen jedoch weder ihre Anwendung von Mises‘ Theorie noch ihr Verständnis der Fakten. Stattdessen fordern sie uns heraus: „Wem werden Sie glauben: Mises oder Ihren lügenden Augen?“

Wir wissen alle, dass korporatistische Macht existiert. Jede libertäre Bewegung, die auf mehr hofft als auf Selbst-Marginalisierung, muss direkt die Wahrnehmung des gesunden Menschenverstandes, dass korporatistische Macht existiert, und die öffentlichen Sorgen, die darauf beruhen, ansprechen und erklären, warum der Markt gut und der Staat schlecht ist bei diesem Problem.

Der Ansatz, den ich bei zu vielen durchschnittlichen libertären Veranstaltungen sehe, ist das moralische Äquivalent zu jemandem, dessen Haus abbrennt, zu sagen: „Dein Haus kann nicht abbrennen, weil Häuser nicht ohne Sauerstoff abbrennen können, du dreckiger Kommunist!“ – um dann die Frage, ob tatsächlich Sauerstoff in der Luft ist, als „Wortklauberei“ abzulehnen.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Übel des staatskorporatistischen Nexus, direkt resultierend aus der Größe der Unternehmen und der Macht, die dadurch aufkommt, die zentralen Probleme und Sorgen für einen Durchschnittsmenschen darstellen. Ein viel zu großer Anteil der gegenwärtigen libertären Bewegung lehnt diese Sorgen als motiviert durch „ökonomischen Analphabetismus“ ab (obwohl ihre eigene wirtschaftsfreundliche Verteidigung womöglich offener für diese Anschuldigung ist), um dann umzuschwenken zu dem, was als wirkliche, nach Lösung schreiende Probleme von Ungerechtigkeit gesehen wird: dreiste Gewerkschaftsmitglieder, Sozialhilfeempfänger, die sich in ihrem Luxus wälzen, und „Strafverteidiger“.

Für zu viele durchschnittliche Libertäre sind die Übel staatskorporatistischer betrügerischer Absprachen etwas anerkennenswertes, und korporatistische Wohlfahrt ist irgendwie schlecht, prinzipiell, denke ich, und vielleicht sollten wir eines Tages etwas dagegen tun … . Aber Wohlfahrt, die den Armen hilft statt den Reichen, ist flammendroter Ruin auf Rädern!

Und so historisch unbewandert und unlogisch wie einige Kommentatoren bei Daily Kos auch sind, wenn sie ihre oberflächlichen „pot-smoking Republicans“ Abweisungen von Libertarismus machen: Wenn man es sich genau anschaut, können sich durchschnittliche Libertäre hierfür nur selbst Vorwürfe machen. Statt die historische Unkenntnis und Unlogik mit durchdachten Argumenten anhand dem oben von mir Beschriebenen anzusprechen – die Rolle, die der Staat in der Schaffung und Bewahrung von korporatistischer Macht gespielt hat, und wie der Markt diese bedroht – leugnen durchschnittliche Libertäre lediglich, dass korporatistische Macht überhaupt existiert und untermauern diese Position mit ähnlicher historischer Unkenntnis und Unlogik. Wenn ich denken würde, dass „freie Märkte“ und „freier Handel“ wirklich das meinen würden, was neoliberale Fernsehsprecher damit meinen, würde ich sie auch hassen.

Tatsächlich gibt es große Gemeinsamkeiten zwischen der vulgär-libertären und der vulgär-linken Interpretation der Geschichte. Sowohl der typische Stammgast des Mises Blog als auch der typische Daily Kos Kommentator würde übereinstimmen, dass die gigantischen Konzerne des zwanzigstens Jahrhunderts aus dem „laissez-faire“ Markt des neunzehnten Jahrhunderts entstanden sind, und dass sich im zwanzigsten Jahrhundert eine gemischte Ökonomie aus dem Versuch entwickelt hat, Big Business einzuschränken. Der einzige Unterschied ist, ob entweder Big Business oder Big Government das „Gute“ darstellen.

Der ursprüngliche Artikel wurde geschrieben von Kevin Carson und veröffentlicht am 10. März 2008.

Übersetzt aus dem Englischen von Achim Fischbach.

Commentary
Somebody Might Get Hurt

Every once in a while I’m inspired to write a column by looking through my feeds and stumbling across two items that dovetail together so well the column almost writes itself. This is one of those times.

There are several hard realities that most liberals — as opposed to those of us on the genuine Left — are constitutionally unable to admit into their “Why Mommy is a Democrat” view of the world. Among them are the following: First, any legislation they reflexively pass pursuant to a moral panic over people getting hurt will also result in people getting hurt. Second, the kind of society they desire can only be achieved through the large-scale, lawless exercise of power by the state. And third, the state is inevitably run by the kinds of people who enjoy exercising such power.

Blogger thoreau, at Unqualified Offerings (“Finally, some political blogging,” May 26, 2013), addresses the first of these points in relation to the War on Drugs:

“There are few things that piss me off more than discussing drugs with over-educated white suburban liberals ….  [T]hey want to keep locking people up in the name of ‘But what if somebody gets hurt?’  Um, what do you call the world’s largest prison population?  What do you call the war in northern Mexico?  What do you call the actions of Afghan opium lords? What do you call daily gang violence?  I’d call that ‘somebody gets hurt’, wouldn’t you? ….  I can talk all day about the violence  and injustice of the drug war but they find one study on the effects of pot on short-term memory and my whole point is considered invalid.  Because if we end this war Somebody Might Get Hurt.”

Liberals — the kinds of people who say “the government is just all of us working together” — instinctively draw back from acknowledging the realities of power. But Chris Dillow of Stumbling and Mumbling blog — the kind of Leftist we need more of — is quite happy to rub their noses in it (“What Eton Knows,” May 26, 2013).

It seems New Labourites in the UK are in shock over a question about the Macchiavellian utility of shooting protestors in the entrance exam at Eton. “What Eton Knows,” Dillow writes, is that

“Political power rests, ultimately, upon force and violence. Plan A for the ruling class is to govern by consent. But there is a plan B …. Who, whom? Lenin got it right. Power is about who does what to whom? Eton’s examiners know that their charges will be the ‘who’ and the rest of us the ‘whom.'”

Naive, well-meaning liberals — as opposed to those who simply desire to amass managerial power over society in their own hands — fail to understand that coercive power in its essence is a mechanism by which those who exercise it benefit at the expense of those over whom it is exercised. It is a weapon by which some people do things to other people. And the idea that this mechanism, this weapon, is amenable to democratic control is utterly ludicrous. As Robert Michels noted a century ago, centralized, hierarchical institutions cannot be instruments of direct rule by the many. Whatever formally democratic rules of representation they are subject to in legal theory, in practice the delegates will gain power at the expense of the delegators; the agent will exercise de facto power over the principal.

The coercive state, by its nature, is the instrument of a ruling class. Sometimes the state functionaries themselves will supplant the old ruling class and constitute a new one, as in the case of the bureaucratic oligarchy that ruled the Soviet Union. More frequently, the regulatory and welfare state will align itself with the preexisting corporate capitalist ruling class, and incorporate itself as a junior member, as in European social democracy and American New Deal liberalism.

In either case, the vast majority of society will be the ruled. And the rulers will exercise their power over us in all sorts of unpleasant ways. Once you set up an enforcement bureaucracy of cops and administrative law courts capable of shooting or imprisoning people, or seizing their assets without proving them guilty of a criminal offense, they will happily exercise this power. Dillow writes:

“In creating so many new criminal offences and bolstering the power and self-importance of the police, [New Labour] thought it was acting out of good intentions but was … merely giving them licence to bully old ladies. Good intentions are not enough.”

So if your automatic response to every moral panic is to pass another law to stop people from getting hurt, stop and think it over some more. You’re just giving the state — and the interests that control it — power to hurt people.

Deutsch, Stateless Embassies
Libertarismus durch dick und dünn

The following article is translated into Deutsch from the English original, written by Charles Johnson and published in The FreemanJuly 2008.

In welchem Umfang sollten sich Libertäre mit sozialem Engagement, Praktiken, Projekten oder Bewegungen befassen, die soziale Auswirkungen jenseits, oder abgrenzbar, von gewöhnlichem libertären Einsatz zur Erweiterung des Umfanges von Freiheit von staatlichem Zwang haben?

Offensichtlich kann ein konsistenter und prinzipientreuer Libertärer keine Bestrebungen oder Überzeugungen unterstützen, die im Gegensatz zu libertären Prinzipien stehen – beispielsweise Bestrebungen, die soziale Ergebnisse durch staatliche Intervention erreichen sollen. Aber wenn aufgezwungene Gesetze nicht zur Debatte stehen, wie sollten Libertäre dann zu anderen religiösen, philosophischen, sozialen oder kulturellen Bekenntnissen stehen, die ihre Zielen durch zwangsfreie Mittel verfolgen, wie etwa gezielte moralische Agitation, Massenerziehung, künstlerische oder literarische Propaganda, Wohltätigkeit, gegenseitige Hilfe, öffentliches Lob, höhnische soziale Ächtung, gezielte Boykotte, ethisches Investment, Verlangsamungen und Streiks in einzelnen Betrieben, Generalstreiks oder anderen Formen von Solidarität und koordinierten Handlungen? Welche sozialen Bewegungen sollten sie ablehnen, welche sollten sie unterstützen, und gegenüber welchen sollten sie gleichgültig sein? Und wie erkennen wir den Unterschied?

In anderen Worten, sollte Libertarismus als ein „schmales“ (dünnes) Bekenntnis gesehen werden, das glücklicherweise mit absolut jeder Menge von Werten und Plänen vereinbar ist, „solange sie friedlich ist“, oder ist es besser, ihn als einen Strang neben anderen in einem „breiten“ (dicken) Bündel von verflochtenen, sozialen Bekenntnissen zu behandeln? Solche Kontroversen sind oft eng verknüpft mit anderen Diskussionen, die die Besonderheiten libertärer Rechtstheorie oder Klassenuntersuchungen und die Mechanismen sozialer Macht betreffen. Um zu erfassen, worum es geht, wird es nötig sein, die Frage präziser zu formulieren und die Unterschiede zwischen einigen der verschieden möglichen Beziehungen zwischen Libertarismus und „breiteren“ Bündeln sozialer, kultureller, religiöser oder philosophischer Bekenntnisse herauszukitzeln, was befürworten würde, die beiden auf irgendeine Weise zusammenzuschließen.

Die Formen von „Breite“, die ich diskutieren werde, sollten nicht verwechselt werden mit zwei anderen Sorten von Bekenntnissen, eins fest und eins lose mit Libertarismus verbunden: solchen, die logisch aus der Philosophie selbst bedingt sind (was ich „Breite als Folge“ bezeichne), wie etwa die Ablehnung von privater Aggression, und solchen, die einfach damit zusammenhängen, ein guter Mensch, beispielsweise eine liebende Mutter, zu sein („Breite in Verbindung“). Als ein Beispiel für die erste Kategorie wird möglicherweise die Auffassung vertreten, dass Libertäre sich aktiv bestimmten traditionellen Kulturpraktiken, die den systematischen Gebrauch von Gewalt gegenüber friedlichen Menschen beinhalten, entgegenstellen sollten – wie etwa ostafrikanischen Gebräuchen zur zwangsweisen Klitoridektomie bei widerwilligen Mädchen oder der amerikanischen und europäischen Gepflogenheit von Richtern und Geschworenen, die die Fakten und das Gesetz ignorieren, um Männer, die ihre untreuen Frauen oder deren Geliebte ermorden, freizusprechen oder das Strafmaß zu reduzieren. Prinzipientreuer Libertarismus hat logischerweise Kritik für diese sozialen und kulturellen Praktiken zur Folge, aus demselben Grund, weshalb er Kritik an staatlicher Intervention bedingt: weil das Nichtaggressionsprinzip jede Gewalt gegen individuelle Rechte auf Leben, Freiheit und Eigentum verdammt, gleichgültig, wer sie begeht, und nicht nur Formen, die offiziell von der Regierung getätigt werden.

Zwischen den engsten und losesten möglichen Beziehungen dürften mindestens vier weitere Verbindungen zwischen Libertarismus und weiteren sozialen Bekenntnissen bestehen, die eine Zahl von wichtigen, aber subtilen Wegen für breite libertäre, kritische Untersuchungen bieten.

Breite durch Anwendung

Zuerst mag es einige Bekenntnisse geben, die ein Libertärer zurückweisen kann, ohne formal dem Nichtaggressionsprinzip zu widersprechen, die er jedoch nicht zurückweisen kann, ohne die korrekte Anwendung desselbigen faktisch zu behindern. Prinzipien jenseits des alleinstehenden Libertarismus sind möglicherweise notwendig, um festzulegen, wo meine Rechte enden und deine beginnen, oder um sich begrifflicher Scheuklappen zu entledigen, die bestimmte Verletzungen der Freiheit davor bewahren, als solche erkannt zu werden.

Man betrachte die Art und Weise, auf die gewöhnlicher politischer Kollektivismus viele Nicht-Libertäre schon von der Erkenntnis abhält, dass Besteuerung und Gesetzgebung durch eine demokratische Regierung von vornherein Formen von Zwang darstellen. (Haben „wir“ dem nicht im Grunde zugestimmt?) Oder, möglicherweise kontroverser, man denke an die feministische Kritik an der traditionellen Trennung von „privater“ und „politischer“ Sphäre, und an solche, die diese Sphären auf die Art unterteilen, dass durchdringende systematische Gewalt und Zwang innerhalb von Familien gerechtfertigt oder entschuldigt, oder einfach als etwas „Privates“ ignoriert werden und man sie daher als eine weniger ernstzunehmende Form von gewalttätiger Unterdrückung ansehen kann. Wenn Feministen recht haben bezüglich der Art und Weise, in welcher sexistische politische Theorien systematische Gewalt gegen Frauen schützen oder entschuldigen, dann hat es eine hohe Bedeutung, dass Libertäre, eben weil sie Libertäre sind, auch Feministen sein sollten. Wesentlich ist, dass die Bekenntnisse, die Libertäre hier haben sollten, nicht nur einfache Anwendungen des generellen libertären Prinzips auf einen Spezialfall sind; das Argument fordert andere Ressourcen als das Nichtaggressionsprinzip ein, gerade um bestimmen zu können, wo und wie man das Prinzip korrekt anwendet. Daher ist die Breite, die hier beansprucht wird, breiter als die logische Folge, aber der Barwert breiter Bekenntnisse ist der direkte Beitrag, den sie machen, um das Nichtaggressionsprinzip zur vollen Anwendung zu bringen.

Breite aus der Begründung

Zweitens haben Libertäre viele verschiedene Ideen bezüglich der theoretischen Grundlagen des Nichtaggressionsprinzips – d.h. bezüglich der besten Gründe, ein Libertärer zu sein. Aber egal, welche generellen, grundsätzlichen Überzeugungen ein bestimmter Libertärer hat, können diese Überzeugungen einige logische Implikationen jenseits des einfachen Libertarismus vorweisen. Demnach mag es Fälle geben, in denen gewisse Überzeugungen oder Bekenntnisse ohne einen Widerspruch zum Nichtaggressionsprinzip per se zurückgewiesen werden können, jedoch nicht ohne die tieferen Begründungen, die das Nichtaggressionsprinzip rechtfertigen, zu unterminieren. Obwohl man Libertarismus konsistent ohne diese Bekenntnisse oder Überzeugungen akzeptieren kann, ist dies nicht auf vernünftige Weise möglich: Ablehnung der Bekenntnisse bedeutet Ablehnung der korrekten Begründungen des Libertarismus.

Betrachten wir die konzeptuellen Begründungen, dass Libertarismus sich Autoritarismus widersetzen muss, nicht nur dem durch die Regierung erzwungenen, sondern auch demjenigen, der sich in Kultur, Betrieben, der Familie und in zivilen Gesellschaften zeigt. Soziale Systeme von Status und Autorität beinhalten nicht nur die Ausübung von einschränkender Macht durch die Regierung, sondern ebenso ein Gedankengut aus Ideen, Praktiken und Institutionen basierend auf der Ehrerbietung für traditionell hervorgekommene Autoritäten. In der Politik zeigen sich diese Muster der Ehrerbietung am deutlichsten in Ehrentiteln, unterwürfiger Etikette und unhinterfragtem Gehorsam, traditionell erwartet von, und bereitwillig erweitert auf, Staatsoberhäupter, Richter, Polizei und anderen erkennbaren Repräsentanten von staatlichem „law and order“. Obwohl diese Rituale und Gewohnheiten des Gehorsams vor dem Hintergrund staatlichen Zwangs und Einschüchterung bestehen, werden sie auch oft freiwillig praktiziert. Ähnliche Arten der Ehrerbietung werden häufig eingefordert von Arbeitern durch Vorgesetzte oder von Kindern durch Eltern oder Lehrer. Unterwürfigkeit gegenüber traditionell hervorgekommenen Autoritäten wird nicht nur durch Gewalt oder Drohungen gestützt, sondern auch durch Kunst, Humor, Predigten, geschriebener Geschichte, Journalismus, Kindererziehung usw.

Obwohl politischer Zwang die markanteste Äußerung politischer Ungleichheit darstellt, könnte man – prinzipiell – eine konsistente autoritäre soziale Ordnung ohne jeglichen Gebrauch von Gewalt haben. Sogar in einer komplett freien Gesellschaft könnte sich jeder, prinzipiell, nach wie vor freiwillig unterwürfig verhalten und in der Anwesenheit des (gemeinschaftlich anerkannten) Gemeindevorstehers nur sprechen, wenn er angesprochen wurde, oder achtlos zustimmen, jeglicher Restriktion und Regulierung, der er in seinem Betrieb oder Privatleben durch ihn zu folgen angewiesen wird, zu gehorchen, oder zustimmen, ihm so viele freiwillige „Steuern“ auf sein Einkommen oder Eigentum zu zahlen, wie er verlangt. Solange die Erwartungen an die Unterwürfigkeit und das Verlangen nach aufzugebendem Wohlstand nur durch verbale Moralpredigten, kulturelle Glorifizierung von weisen und rechtschaffenen Autoritäten, sozialer Ächtung von „widerspenstigen“ Abweichlern usw. gesichert wären, würden diese Erwartungen niemandes individuelle Rechte auf Freiheit und Eigentum verletzen.

Aber solange es nichts logisch Inkonsistentes über ein libertäres Ausmalen – oder sogar Verfechten – dieser Art sozialer Ordnung gibt, wäre es zweifellos bizarr. Zwangsfreier Autoritarismus mag konsistent mit libertären Prinzipien sein, aber es ist schwierig die beiden auf vernünftige Weise in Einklang zu bringen. Welche Gründe auch immer man zur Ablehnung arroganter Ansprüche von machthungrigen Politikern und Bürokraten haben mag – beispielsweise die Auffassung Jeffersons, dass alle Männer und Frauen mit gleicher politischer Autorität geboren sind und dass niemand das natürliche Recht, hat die Angelegenheiten anderer zu regeln oder zu beherrschen – dienen diese wahrscheinlich ebenso gut als Gründe, andere Formen autoritärer Anmaßung abzulehnen, selbst wenn diese sich nicht durch Mittel zwangsweiser staatlicher Betätigung ausdrücken. Obwohl niemand durch Politik gezwungen werden sollte, seine Mitmenschen mit Respekt infolge von Gegenseitigkeit zu behandeln oder unabhängiges Denken und Geringschätzung gegenüber der Arroganz der Macht zu entwickeln, können – und sollten – Libertäre sicherlich diejenigen kritisieren, die dies nicht tun, und unsere Mitmenschen dazu ermahnen, sich nicht auf autoritäre soziale Institutionen zu stützen, genau aus denselben Gründen, die wir haben, um Libertarismus überhaupt erst zu befürworten.

Strategische Breite – Die Ursache für Freiheit

Drittens kann es Fälle geben, in welchen gewisse Ideen, Praktiken oder Projekte weder durch das Nichtaggressionsprinzip noch durch die besten Gründe für diese bedingt werden und auch nicht logisch notwendig für seine Anwendung sind, die aber Vorbedingungen zur Implementierung des Nichtaggressionsprinzips in der realen Welt darstellen. Obwohl die Ablehnung dieser Ideen, Praktiken oder Projekte logisch kompatibel mit Libertarismus wären, könnte ihr Erfolg wichtig oder sogar unabdingbar dafür sein, dem Libertarismus eine große Hebelwirkung in einer existierenden staatlichen Gesellschaft zu verschaffen, oder zur Herausbildung einer zukünftigen freien Gesellschaft ohne ausgedehnte Armut oder soziale Konflikte aus dem Etatismus heraus, oder zur Stützung einer zukünftigen freien Gesellschaft gegen aggressive, etatische Nachbarn, drohenden Bürgerkrieg oder einem internen Zusammenbruch zurück zum Etatismus.

Insoweit, dass andere Ideen, Praktiken oder Projekte Vorbedingungen für eine florierende freie Gesellschaft sind, haben Libertäre strategische Gründe dafür, diese zu befürworten, selbst wenn sie konzeptuell unabhängig von libertären Prinzipien sind.

Deswegen haben beispielsweise Linkslibertäre wie Roderick Long dargelegt, dass Libertäre authentische Gründe dazu haben, sich mit großen Ungleichheiten von Wohlstand oder hohen Zahlen an Menschen, die in absoluter Armut leben, zu befassen, und freiwillige Vereinigungen wie etwa Gesellschaften zur gegenseitigen Hilfe oder freiwillige Wohltätigkeit zu unterstützen. Nicht, weil Prinzipien der freien Marktwirtschaft in irgendeiner Weise ein gewisses sozioökonomisches Resultat anordnen; und nicht nur, weil Wohltätigkeit und weit verbreiteter materieller Wohlstand es wert sind, wegen ihrer selbst verfolgt zu werden (was sie möglicherweise sind). Im Gegenteil, der Punkt ist, dass es eventuell einen signifikanten kausalen Zusammenhang zwischen ökonomischen Resultaten und materiellen Erwartungen zur Aufrechterhaltung einer freien Gesellschaft gibt.

Selbst eine freie Gesellschaft, in der eine große Anzahl von Menschen in verzweifelter Armut lebt, befindet sich wahrscheinlich in großer Gefahr, in einen Bürgerkrieg zu verfallen. Eine komplett freie Gesellschaft, in der eine kleine Klasse von Großindustriellen 99 Prozent des Eigentums besitzt und die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung nahezu nichts hat, bleibt wahrscheinlich nicht lange frei, falls die Großindustriellen entscheiden sollten, ihr Vermögen dazu zu nutzen, erzwungene rechtliche Privilegien gegenüber der besitzlosen Mehrheit zu erwerben – schlicht weil sie eine Menge Güter zum Angreifen besitzen und die Mehrheit nicht die materiellen Ressourcen hat, um sich verteidigen zu können.

Nun, insoweit anhaltende starke Armut und umfangreiche Ungleichheit von Wohlstand fast immer das Resultat staatlicher Intervention sind, ist es unwahrscheinlich, dass komplett freie Gesellschaften solch düsteren Situationen begegnen würden. Mit der Zeit würden sich viele, wenn nicht sogar alle diese Probleme voraussichtlich durch freie marktwirtschaftliche Prozesse bereinigen, selbst ohne bewussten armutsbekämpfenden Aktivismus.

Probleme von Armut und ökonomischer Ungleichheit sind wahrscheinlich immer noch extrem dringend in Gesellschaften wie der unseren, die momentan nicht frei sind, aber bei deren Befreiung Libertäre hoffen, Hilfe leisten zu können. Zweifellos gibt es in unserem unfreien Markt weitverbreitete Armut und umfangreiche Ungleichheit von Wohlstand, das meiste davon geschaffen durch die schwere Hand staatlicher Intervention in Form direkter Subventionen und der Erzeugung von konstruierten oder gefesselten Märkten. Diejenigen, die die Früchte jener Privilegien genießen, werden damit fortfahren, einige der immensen Vorteile, die sie als materielle Ressourcen und politischen Druck genießen, dazu zu nutzen, die Regierung zu drängen, die Interventionen, von denen sie profitieren, fortzusetzen oder zu erweitern. Da Libertäre solche Interventionen abschaffen wollen, könnte es vermutlich durchaus strategisch Sinn machen, freiwillige, nichtstaatliche Bestrebungen zu unterstützen, die daran arbeiten, konsolidierte politökonomische Macht zu untergraben oder zu überbrücken. Anderenfalls finden wir uns in dem Versuch wieder, mit Schleudern zu kämpfen, während die Feinde der Freiheit mit Panzerfäusten zurückschießen.

Breite aus Konsequenz – Die Auswirkung der Freiheit

Schließlich kann es soziale Praktiken und Resultate geben, die Libertäre (in gewisser Hinsicht) ablehnen sollten, auch wenn diese nicht selbst auf Zwang beruhen, da 1) staatlicher Zwang eine Bedingung für sie darstellt oder es 2) unabhängige Gründe gibt, diese als soziale Übel anzusehen. Wenn Aggression moralisch illegitim ist, dann sind Libertäre nicht nur berechtigt, diese zu verurteilen, sondern ebenso die destruktiven Resultate, die von ihr ausgehen, zu missbilligen – selbst wenn diese Resultate sich in einem wesentlichen Sinne extern zum tatsächlichen Zwang befinden.

Daher argumentierten beispielsweise Linkslibertäre wie Kevin Carson und Matt MacKenzie mit Nachdruck für eine libertäre Kritik an bestimmten Geschäftspraktiken – wie etwa ausbeuterischer Niedriglohnarbeit. Während des gesamten 20. Jahrhunderts drängten die meisten Libertären dazu, solche Praktiken zu verteidigen, da diese aus Marktprozessen resultieren und oft die besten ökonomischen Möglichkeiten für extrem arme Menschen in Entwicklungsländern darstellen würden. Die staatssozialistische Lösung expandierender Regulation von Löhnen und Bedingen durch die Regierung würde, so wird argumentiert, den Markt verzerren, die Rechte von Arbeitern und Bossen zur freien Verhandlung der Arbeitsbedingungen verletzen, und eben jenen Arbeitern schaden, denen die Regulatoren zu helfen beteuern.

Das Problem damit, zu versuchen, ökonomische Prinzipien der freien Marktwirtschaft zur Verteidigung solcher Arbeitspraktiken zu nutzen, liegt darin, dass solche Praktiken in Märkten entstanden sind, die weit davon entfernt sind, frei zu sein. Obwohl Libertäre des 20. Jahrhunderts mit der Forderung richtig liegen, dass existierende Produktionsformen nicht noch weiter durch ausgedehnte staatliche Reglementierung verzerrt werden sollen, glauben aus Carsons und MacKenzies Sicht zu viele, dass solche Formen ein natürliches Ergebnis eines unverzerrten Marktes wären. Gegen diese Verwirrungen haben Carson und MacKenzie ein Argument aus der Tradition der marktwirtschaftlichen Individualanarchisten des 19. Jahrhundert wie Benjamin Tucker aufgefrischt, die behaupteten, dass vorherrschende staatliche Privilegien für Betriebe – Monopole, regulatorische Kartellbildung von Banken, Manipulation der Währung, rechtliche Restriktionen und militärische Gewalt gegen streikende Gewerkschafter, politisierte Verteilung von Land an verbundene Spekulanten und Bauträger u.a. – Märkte auf eine solche Weise verzerrt haben, die Arbeiter systematisch in prekäre und verarmende ökonomische Vereinbarungen drängen und sie zwingen, vor dem Hintergrund des unfreien Marktes für Land und Kapital, durch Eintreten in einen „freien“ Arbeitsmarkt zu den Bedingungen der Arbeitgeber über die Runden zu kommen.

Aus Tuckers wie auch Carsons und MacKenzies Sicht kann diese Art systematischer Konzentration von Wohlstand und „Markt“-Macht nur solange bestehen, wie die Regierung diese durch Einschreiten aufrechterhält. Wettbewerb in einer freien Marktwirtschaft würde die Arbeiter dazu befreien, ihr Leben jenseits traditionell durch Großunternehmen beherrschter Bahnen zu verbessern, und würde Unternehmern erlauben, kopflastige Industriegiganten durch lebhaften Wettbewerb um Land, Arbeit und Kapital zu zerschlagen.

Da dergestalt ausbeuterische Bedingungen und Hungerlöhne aufrechterhalten werden, und alternative Vereinbaren wie Arbeiterkooperativen durch dramatische Restriktionen auf Eigentumsrechten quer durch die entwickelte Welt unterdrückt werden – Restriktionen, ausgenutzt durch opportunistische Großunternehmen, die oft mit autoritären Regierungen kooperieren – haben Libertäre, als Libertäre, gute Gründe, die sozialen Übel, die von solchen Arbeitsbedingungen hervorgerufen werden, zu missbilligen. Deswegen sollten Libertäre freiwillige, nichtstaatliche Formen von Solidarität unterstützen – solche, wie private „fair trade“- Zertifikate, wilde Streiks, Gesellschaften zur gegenseitigen Hilfe – die daran arbeiten, ausbeuterische Praktiken zu untergraben und eine neue Gesellschaft in der Hülle der alten aufzubauen. Es gibt zahlreiche Gründe, davon auszugehen, dass in einem wahrlich freien Markt die Bedingungen für gewöhnliche Arbeiter, auch solchen, die besonders arm sind, völlig anders und wesentlich besser wären.

Ich sollte deutlich machen, falls das noch nicht der Fall ist, dass ich nicht beabsichtigte, eine detaillierte Rechtfertigung für die speziellen Forderungen, die ich im Zuge der „breiten“ Bekenntnisse gestellt habe, anzubieten. Gerade welche sozialen und kulturellen Projekte Libertäre, als Libertäre, zu einer Theorie und Praxis zusammenfügen sollten, bleibt in einer detaillierten Debatte auszuarbeiten.

Der ursprüngliche Artikel wurde geschrieben von Charles Johnson und veröffentlicht am 01. Juli 2008.

Übersetzt aus dem Englischen von Achim Fischbach.

Commentary
The New Academy

Many economists think that the next bubble to burst in our current crisis will be student loans. Student loan debt is at a historic high, and federal loan rates are about to double, from 3.4% to 6.8% – despite a small effort to have student loan interest rates mimic the rates government grants big banks. This debt is an enormous burden on millions of students who cannot find a job in our current economy. These loans are the burden of middle class, working class and low-income students who cannot afford the ever rising cost of college tuition. This burden is incredibly sinister, as syndicalist Noam Chomsky notes:

Students who acquire large debts putting themselves through school are unlikely to think about changing society. When you trap people in a system of debt they can’t afford the time to think. Tuition fee increases are a disciplinary technique, and by the time students graduate, they are not only loaded with debt, but have also internalized the disciplinarian culture. This makes them efficient components of the consumer economy.

Institutions of higher education are largely places of privilege that serve to keep people in their desired socio-economic status. Today, the academy is becoming increasingly influenced by special interests. As institutions such as MIT conduct war research (most notable during the Vietnam era) while others sell trustee land to oil and gas companies, it has become apparent that state and corporate interests have invaded our universities. As the developed world has (subjectively) moved to post industrialism, “experts” are being held with increasing regard, workers are being replaced by technology (though there are great exceptions) and many people are going back to school for advanced degrees with the hopes of finding a place in today’s economy. This trend has allowed Universities to become leaders in innovation over the past century, bringing the intelligentsia to power. There is reason for concern over this growing trend.

Technical expertise correlates well with aristocracy. As the intelligentsia comes to power, these “experts” may grow (often are) very arrogant and refuse to admit failure. The new academy acts as any other hierarchy as its influence grows. This is incredibly problematic as intellectuals have a duty to analyze arguments and power structures as they have been uniquely trained to do this task. Academic professionals live a life a leisure that is not awarded to working people. As these experts begin working with the system (dependent on the state for grants & corporations and financial institutions for funding) this debt owed to society can easily be forgotten.

A consequence of the new academy may very well be privatization. As the state and corporate interests encroach on the public education system this becomes a very real possibility. Privatization does two things, raises money for the state, and benefits the upper tier of society, allowing only those with the most capital to afford high tuition rates while a great majority of the public would only be able to attain lower levels of educational training. What better way to destroy free markets? What better way to capture society? What is happening in our universities mimics the bipartisan neo-liberal economic consensus – push the public out-of-the-way and use state power to advance those with a monopoly on capital.

In a free society, built on consensus and freed market exchanges the radically opposite would occur. As education advances both the individual and the collective, higher education would become incredibly affordable – and this would be rather easy to do. Just imagine reigning in the war-time state, the trillions spent on Iraq alone would cover the cost of higher education for decades. Education itself, its form, its purpose would also radically change. The system would be more democratic as opposed to bureaucratic, students would be able to follow their interests as opposed to interests deemed worthy by the state. Education would become a life long pursuit of knowledge as opposed to an institution that serves only to prepare society for the work force. As human beings are inclined to labor and be creative, in a freed market, education would serve to advance individual and collective interests.

The academy should be an institution that works for the public good. It should be free from centralized power. It should be a hub for intellectualism. The academy should be a place that questions society and its practices. Education should be dedicated to critical analysis of, as opposed to co-operation with, the state, big business and special interests. To fail in this analysis is a betrayal to the public. Abandoning these principles reflects the moral degradation of the new academy – it resembles an abandonment of the quest for a free society, while joining the ranks of institutions who wish to capture society.

There is growing consequence with the current student loan situation. As many are now burdened with this enormous debt – for just doing what they have been told to do (go to college, get a good job, consume, attain the American dream) – there are also an increasing amount of people who hold higher degrees. There is a growing and new intellectual class – those who cannot, will not or refuse to join the aristocratic class that directly benefits from their debt. Though many with graduate degrees still come from middle (or above) class backgrounds, in the age of bailouts, growing wealth gaps, wage disparity among the divisions of labor, etc, many of these graduates have a choice to make. To defend the status quo, or to revolt and join the struggle of the proletariat.

The proletariat is growing.

Translations for this article:

Deutsch
Sind Marktanarchisten für oder gegen den Kapitalismus?

Das komnmt darauf an was jemand unter dem Wort „Kapitalismus“ versteht. Einige Marktanarchisten bezeichnen ihre Ansichten als „anarcho- kapitalistisch“, während andere sich eher „anti- kapitalistisch oder „libertär-sozialistisch“ identifizieren. Wieder andere lehnen beide Bezeichnungen „Kapitalismus“ und „Sozialismus“ ab um vom Bewusstsein der Öffentlichkeit nicht hoffnungslos missverstanden zu werden.

Während es eine ideologische Vielfalt gibt die mit diesen 3 verschiedenen Ansätzen einhergeht um den Marktanarchismus zu benennen, neigen sie dazu einigen umfassenden wesentlichen Inhalten zuzustimmen.

Der Grund für diese Meinungsverschiedenheit im Marktanarchismus bezüglich der Bezeichnungen findet sich in der Art und Weise in der der Kapitalismus und der Sozialismus in der Öffentlichkeit definiert wird. Nicht- Anarchisten die sich als Verfechter eines freien Marktes sehen neigen dazu den Sozialisten zuzustimmen die den Status quo als „Kapitalismus“ bezeichnen. Beide stimmen darin überein, das der Status quo ein Ergebnis der „freien Marktwirtschaft“ ist.

Marktanarchisten dagegen, stimmen typischerweise nicht zu, das der Status quo ein Ergebnis der freien Marktwirtschaft ist und neigen stattdessen dazu dem Staat einen Eingriff in den Markt zuzuschreiben der eine systematische wirtschaftliche Ungerechtigkeit erzeugt – dies ist eine Abweichung vom Ideal des freien Marktes mit absolut keinem staatlichen Eingriff in die Wirtschaft.

Marktanarchisten haben verschiedene Begriffe und Arten der Rhetorik übernommen um ihre Sicht der Öffentlichkeit zu erklären, die eine leidenschaftliche Sicht auf das haben kann, das sie mit den Wörtern „Sozialismus“ und „Kapitalismus“ assoziiert. Ohne Belang ob sie sich „Sozialisten“ oder „Kapitalisten“ nennen, es wird immer einen Teil der Öffentlichkeit geben der vermutet das Marktanarchisten einen ungerechten Status quo unterstützen den sie ablehnen – oder perverserweise schlimmer machen wollen.

Übersetzung aus dem Englischen: Sascha Bose

Deutsch
Marktanarchismus FAQ

„Wir können uns nicht länger davor täuschen das die konzentrierte wirtschaftliche Macht rücksichtslos, skrupellos und zu einem Zwangsmittel geworden ist wie die konzentrierte politische Macht.

Wir können nicht länger Subventionen für Arme angreifen ohne die Subventionen für Reiche anzugreifen.

Wir können nicht länger von geschützter Freiheit in der Welt sprechen wenn wir die Welt in beschützte Dörfer aufteilen. Wir können nicht länger Tyrannei ablehnen während wir ihr nacheifern.

Wir können nicht von individueller Freiheit, freien Gemeinschaften, Eigenständigkeit und Selbstverantwortung sprechen während wir die Fließbandarbeit ehren, urbane Zerstörung fördern und Konsumgüter zum Fetisch erheben.Wir können nicht von ehrlicher Arbeit sprechen während ehrliche Arbeiter von ihrer Arbeit entfremdet und wie Maschinen behandelt werden.

Wir können nicht den Missbrauch durch arrogante und bürokratische Gewerkschaftsfunktionäre angreifen ohne die Missbräuche von arroganten und bürokratischen Unternehmensführern anzugreifen.

Wir können nicht von einem freien Land und einem Sicherheitsstaat im gleichen Atemzug sprechen – wir müssen unsere Freiheit zu Hause verteiden, damit wir irgendwann eine freie Welt haben.

Wir können nicht von einem süßen Land der Freiheit sprechen, wenn das ganze Land von der Gier derer versäuert ist, die aus dem Land Grundeigentum und aus den Flüssen offene Abflusskanäle gemacht haben sowie in jeder lebenden Sache nichts ausser einen Dollar bei der Arbeit sehen.” –Karl Hess, Dear America, 1975.

Unten befindet sich eine Liste der häufigsten Fragen, die wir erhalten sowie unsere Versuche, kurze aber informative Antworten zu geben. Bitte sendet weitere Fragen zu: faq@c4ss.org

1. Begriffserklärungen und Unterscheidungen.
2. …
3. Was ist Marktanarchismus?
4. Was ist ein Staat?
5. Wie würde eine staatenlose Gesellschaft aussehen?
6. Ist Marktanarchismus utopisch?
7. Sind Marktanarchisten für oder gegen den Kapitalismus?
8. …
9. Marktanarchisten unterstützen keine Lohnarbeit, da sie komplett unanarchistisch ist?
10. …
11. Marktanarchisten befürworten freien Handel, sind sie pro-Globalisierung?

Feature Articles
True Justice Must Be Served For Guantanamo Detainees

President Barack Obama lifted a moratorium on transfers of Guantanamo bay detainees to Yemen – a moratorium he put in place. Why Obama put this moratorium into place after vowing, on a multitude of occasions, to do whatever he could to restore justice and shut down Gitmo is neither here nor there. I don’t intend to speculate on his reasons for taking so long, but I will say that this is one step forward after 3000 steps back.

But of course, this step is only a drop in the bucket representing justice for those jailed indefinitely at Guantanamo Bay. Now that Obama has made a meaningful step forward toward ending Gitmo, we must put pressure on the executive to see true justice is served. So what will true justice look like for those innocent individuals jailed at Guantanamo? Surely justice would not be to merely release these prisoners into Yemen, where they may very likely meet their end in death-by-drone at some later date.

First, we must look at compensation. In half of the union’s states, compensation is due to those who have wrongfully been imprisoned. Federal statute stipulates $50,000 per year of imprisonment, and $100,000 for those on death row. But of course, for far too many at Gitmo, their wrongful caging goes beyond the standard state or federal case. For example, many were never formally charged with a crime. Many were stripped from their homeland and brought to a foreign island. Many were either tortured directly or force fed during a heroic and continuing hunger strike. All were forced to live under the constant threat that any privileges afforded to them can be stripped away, if they ever refused to comply with the demands of guards. And lastly, many have been known to be innocent for years.

For all of these reasons, we must consider that due compensation far exceeds that of the average wrongfully imprisoned American. I do not mean to speak softly of the plight of your average American prisoner. Practice of solitary confinement has been found by human rights watchdogs to be nothing less than torture. But issues of solitary confinement at Guantanamo are even worse than your average federal supermax. As of 2009, a majority of Gitmo detainees were being held in solitary confinement, often deprived of sleep and beaten for the slightest deviations of prison protocol according the Center For Constitutional Rights.

The issue of compensation is then a difficult one to calculate. There are no standards one can abide by. I might suggest a lump sum of $2m for each innocent detainee, along with either continued compensation from their torturers or even a shifting of the torturers’ wages and benefits to those who should be freed. The same will go for any other prisoner who, in the past or in the future, will be proven innocent of crimes they have never even been accused of formally.

There is also the concerning issue of releasing detainees into Yemen, where I earlier half-jokingly referred to their possible fate of being bombed by the same government that at one time imprisoned them. President Obama, in the same recent speech that he addressed the issue of Guantanamo, also hinted that the drone policy of his administration is going to be made permanent and even be pursued to new degrees. Perhaps instead we should allow the detainees to be freed into the U.S., into any area of their choosing. Anthony Gregory has suggested Pennsylvania avenue as a possible relocation for them, but that might not be in the cards. I think that they should at least be given the option of living in America, as opposed to Yemen or other countries. Perhaps we can even get them on a path to U.S citizenship? This might, quite ironically, be the safest place for them.

And then there is the issue of future justice. Justice can not truly be served while the practices that led to their wrongful imprisonment are still being carried out. We must arrest their torturers and those responsible for implementing, endorsing and enforcing their torture. This includes both George W. Bush and Barack Obama, along with a lengthy list of top military brass. They, like all others, are entitled to a trial. Those found guilty must pay restitution. We must end the unjust occupations that made such black-bagging of individuals seem necessary. End our campaigns in Afghanistan, Pakistan, Yemen, Somalia and all other nations under attack by the U.S government. End government secrecy. Allow free and open journalism about war crimes the U.S has committed. We must make a solemn promise to never allow such a travesty of justice to occur ever again.

Finally, there is the issue of legacy. Many of those detained unjustly have acted as noble heroes worthy of reverence. Their hunger strike forced the issue, laying bare the injustice of their imprisonment. As such, a memorial is in order. Perhaps we can set aside a space in the heart of Washington D.C, alongside those who seek to emblazon the injustice of Japanese internment camps, where family, friends and supporters can set up such a memorial. To create a memorial for all those innocent victims of a racist United States military.

We must honor, revere and restore as much justice as possible to these innocent victims. We must never forget.

Stigmergy - C4SS Blog
Save the Gnu’s Room, Save the World

My favorite bookstore in the world, The Gnu’s Room, is on the ropes. Commercial rents near campus are high in Auburn, and until this month it looked like the bookstore would have to close in July. But there is a real chance to save the store now, and to help it not only continue as a used bookstore and event space, but also to expand into a new arts space (in the emerging Arts District in downtown Opelika). A donor has come forward with a new, low-rent location, so Gnu’s Room is trying to raise some money between now and June 15 which would allow them to cover the fixed costs of the move, and so to keep the bookstore in operation. Here’s more from the Kickstarter campaign page:

The Gnu’s Room: a non-profit bookstore and community art space has been the cornerstone of our independent arts community in Auburn, AL.

Due to the difficulties of high urban rent and waning financial support, The Gnu’s Room is struggling to make ends meet and fulfill its mission of promoting literacy and the arts in Southeast Alabama. Our community is heavily marginalized in the predominant culture of today… and those who love books, independent films, and local music have got to come together and show their support!

We are trying to raise the seed money to move The Gnu’s Room into a huge, low-cost warehouse space in the new Arts District of Opelika (supported by the Alabama Arts CouncilThe Railyard independent venue, and the future Cotton Seed Studios)

But we need help to make this move possible!

Pledges of varying amounts can earn you rewards like free bookstickets to our benefit concertlocal artwork, and genuine ivory scrimshaw bookmarks…. Plus the added reward of keeping our artistic community strong and well…

Don’t let our favorite meeting place for all things artistic, inspirational, and happily weird disappear! The Gnu’s Room plays a vital role in serving the area with rare volumes of nearly-forgotten wisdom and creating more arts through their publishing house, Solomon & George Publishers. We want to use the freedom of the Opelika Arts District space to expand community services to include e-publication archiving of these rare works, i.e. the Gnu Library, in-house printing services, art galleries, and a scrap exchange program for resident artists. . . . The biggest challenge facing our organization is pursuing often non-existent arts funding in our state and region. We hope to overcome that difficulty by providing useful services in a retail format. For example: We re-sell donated books in our bookstore. The Scrap Exchange will sort and recycle materials to bring low cost arts-and-crafts, packaging, and garden supplies to our proactive community members. . . . The new location will create not just more opportunities for our mission, but continue our ability to provide a common meeting place for the forum of artistic and creative solutions.

— Kickstarter: Save the Gnu’s Room!

The campaign has until June 15, 2013 to reach their fundraising goal. As of press time, there’s about $2,500 left to go in order to meet it. I just backed the project myself; if you can, please consider backing it with me, and help us save this precious community space, one of the long-time strongest supporters and most open forums for the arts, culture and philosophy in the Auburn-Opelika community.[1]

Also.

[1] The Gnu’s Room has been very supportive of local authors, and among other things they have been very kind and helpful to us for Markets Not Capitalism, which they generously hosted the world’s first book-talk / reading for, back in November 2011, and which they continue to sell on their shelves. 

Commentary
A Challenge to Memorial Day

Memorial Day in the United States is a time for absentminded, almost spontaneous, flag-waving and military worship; a time when yellow ribbons become ubiquitous and the mantra “support the troops” enjoys renewed life. For those of us who are keenly critical of the United States, its foreign policy in particular, those accoutrements of Memorial Day are more than enough to induce the worst kinds of nausea and even heartache. My family and my close friends are aware that I don’t support the troops. For many of them, that makes me weird and suspect, even arousing their anger and frustration. Given that my position is based on carefully reasoned principles, and not just callow contrarianism, I will attempt to explain it, so that it might be examined anew.

I am often bewildered at what an individual means by stating that she supports the troops, especially where that individual opposes wars and imperialism. It has become apparent to me that many support the troops out of a sense of duty or obligation, one that in American life is screened from debate more fanatically than almost anything.

For one who backs war itself, perhaps it makes perfect sense to support the troops, the necessary constituent parts of the larger practice advocated. If you say you support a movie production, then it follows that you would support the various actors, screenwriters, producers and cinematographers involved in the overall process.

What is rather stranger and more perplexing is the spectacle of one who opposes or is critical of America’s wars, but nevertheless insists that we must support the troops. But what could that mean? Are we to believe that the war is a thing separate and apart from the individuals who actually execute it, that it exists in a vacuum as some mysterious evil spirit in and of itself? It’s an awful lot like proclaiming, “I oppose the House of Representatives, but I support the individual members of Congress.”

It seems untenable to support the integral pieces of the very thing you stand against. Though it may still be plausible, if we assume that to be an anti-war troop supporter just means that they feel compassion for the troops and sorrow at their fate.

But if “support the troops” means only just that — that we ought to pity these burnt offerings to the state and corporate gods of war and respect them as fellow human lives — then, of course, who could disagree? In that case, even I would support them. But no one on any side of the war question, if you will, really believes that the trumpeters of “support the troops” mean that. Rather what the dupes and malefactors most loudly adjuring that we support the troops are really saying is that we should get in a straight, marching line behind the American War Machine for no more worthy a reason than that it is American and so too are we.

Such rationales have very little to do with genuine honor, loyalty or other noble values, but are merely a sinister, nationalistic cult that we are meant to swallow without criticism or thought. Indeed the “support the troops” propaganda script is designed to do just that, to promote active hostility and outrage at anyone that might have the temerity to question the United States’ hegemonic military domination of the world — and the whole political economy that it travels with.

Do I hate the troops? Certainly I do not. No, instead my execration is turned toward the sniveling politicians who send them to their deaths, and to the inhuman defense contractor executives who profit from them — both groups just as much terrorists as the al-Qaeda leadership. And both the U.S. military establishment and al-Qaeda prey on and take advantage of the misconceived anger and patriotism of society’s benighted, mostly young men, who see themselves as freedom fighters and their cause as virtuous.

These youths, the sacrificial lambs of empire, are victims; to say that you support them as troops — that is, in their capacity as tools of the Empire — is to shamefully devalue their lives, to concede that they are nothing more than the military industry’s cost of doing business. And war is business. The entire political and economic paradigm in the United States for decades on end has been based on a formula of a military industrial complex at home and sycophantic colonies abroad.

“Support the troops” is among those “smelly little orthodoxies,” to quote George Orwell, that nurture and preserve injustice in society. We must get under tired clichés and banalities if we are to arrive at the reality of important issues. As a tradition, anarchism has endeavored to do just that — to confront the superstitions that have so long crusted over genuine critical thinking. This Memorial Day, try out the anarchist’s counter-tradition of challenging the political mainstream’s domination of the discourse. You may be surprised what you find.

Deutsch
Ist Marktanarchismus utopisch?

Das kommt darauf an was du unter „utopisch“ verstehst.

Marktanarchisten glauben dass das System der willkürlichen Autorität eine große Gefahr (und ein großer Schaden!) für die Gesellschaft und alle friedliebenden und produktiven Menschen ist. Gegenteilig ist es viel unrealistischer zu glauben das ein institutionalisiertes Monopol oder Herrschaft korrupten Menschen anvertraut werden kann, auch unter demokratischen Gesetzen.

Wie Edward Abbey bekanntlich sagte, „Anarchismus ist keine romantische Fabel sondern die nüchterne Erkenntnis, basierend auf 5.000 Jahren der Erfahrung, das wir die Leitung unseres Lebens keinem König, Priester, Politiker, General oder Verwaltungsbeamten anvertrauen können.

Wenn mit „utopisch“ eine nicht funktionierende, fast mystische Vision der absolut perfekten Gesellschaft gemeint ist, dann nein – Marktanarchismus ist nicht utopisch. Wir bieten als Ziel eine viel bessere Welt an, in der Menschen weiterhin Fehler machen, Naturkatastrophen weiterhin eintreten und so weiter. Es wird eine Welt ohne riesige Schäden sein, der durch Regierungen verursacht wird. Diese Schäden sind so groß dass das Loswerden dieser Schäden wie eine Vision der Perfektion zum Jetzt erscheint.

Übersetzung aus dem Englischen: Sascha Bose

Deutsch
Was ist ein Staat?

Viele Marktanarchisten argumentieren das der Staat zwangsweise terretoriale Monopole der Verteidigungsgewalt und Konfliktlösungs- Dienste erhebt. Deutlicher, sie sind Schutzgeldabzocker mit guter PR.

Die wesentlichste Funktion eines Staates ist der Schutz des Lebens der Bürger. Wie auch immer, Individuen können nicht entscheiden wer sie beschützt. Sie sind dazu gezwungen den Schutz ihrer lokalen Monopolschutzmacht in Anspruch zu nehmen, die ihnen das Geld für Dienste abnimmt die die Individuen wollen oder eben nicht. Wenn sie sich wehren, werden im Gefängnis gebracht oder schlimmeres.

Einer der Wege die Marktanarchisten an dieses Thema herangehen ist es zu fragen; „soll eine Dienstleistung jemals durch Waffengewalt erzwungen werden?“ Wir, natürlich, sind gegen einen solchen Akt der Brutalität aus ethischen Gründen, ebenfalls stellen wir fest, das durch einen solch’ gewalttätigen Eingriff in die Wahlfreiheit des Kunden schlimme Probleme entstehen.

Ein Staat basiert auf einer Herrschaft durch Zustimmung der Beherrschten, erobert durch den falschen anschein der Legitimät.

Übersetzung aus dem Englischen: Sascha Bose

Stigmergy - C4SS Blog, The Karl Hess Collection, The Robert Anton Wilson Collection
Subversion for Fun and Profit

An Evening with Karl Hess and Robert Anton Wilson

The libertarian left has many luminaries, but few as quirky, thoughtful or influential as Wilson and Hess. Wilson brought us the SNAFU principle. Hess brought us our understanding of the left/right spectrum. And both brought us a shameless embrace of counter-culture and a playful interest in all things counter-economic. The first joint is smoked around minute 2:45, the second around minute 27.  Enjoy, then enjoy again.

http://youtu.be/kEdRde6jew0

 

Deutsch
Was ist Marktanarchismus?

Das „Molinari Institut“ beschreibt den Marktanarchismus wie folgt:

Marktanarchismus ist die Lehre die die Funktion der Legislative, Judikative und Exekutive als ungerecht und ineffizient ansieht, monopolisiert durch Zwangsmittel. Der Staat soll in eine voluntaristische Marktgesellschaft umgewandelt werden.

Kurz gefasst: Marktanarchismus befürwortet das Austauschen des Staates mit einer Zivilgesellschaft während er auf die freie Marktwirtschaft hinweist um die Fähigkeit zur Umwandlung oder/und die Attraktivität der Zivilgesellschaft zu erklären.

Wie auch immer, die ideologische Priorität für eine Marktgesellschaft ist nicht so hoch wie die methodische Niotwendigkeit für einen dezentralistischen und politischen Pluralismus. In einer anarchistischen Gesellschaft wird nicht jeder marktorientiert sein, es wird auch solche geben, die Profitstreben insgesamt ablehnen. So lange sich alle respektieren, können wir alle eine friedliche Evolution starten um mit den verschiedenen Modellen der sozialen Organisation zu experimentieren.

Übersetzung aus dem Englischen: Sascha Bose

Commentary
What the War on Journalists Means For the View From Nowhere

The US government has declared war on us.

By “us,” I mean the many thousands of people who work as journalists in this country, myself included. This war extends a larger, more subtle war on whistleblowers that the government, and the Obama administration more specifically, has waged for several years.

Last week, the first overt shot: The announcement by Associated Press president and CEO Gary Pruitt that the US Department of Justice had secretly subpoenaed records from 20 AP phone lines, gaining unprecedented access to reporters’ phone numbers, both work-related and personal.

The probe stems from an article by Pulitzer Prize-winning reporter Matt Apuzzo describing, in fairly innocuous terms, how US and British intelligence allegedly thwarted a terrorist attack on the anniversary of Osama bin Laden’s killing.

This week, that same DOJ announced that it had gained access to the email of another journalist, Fox News reporter James Rosen. This time, DOJ apparently went to a judge and claimed that Rosen was taking part in a “conspiracy to release classified information” in order to obtain a search warrant.

Glenn Greenwald at the Guardian writes:

New revelations emerged yesterday in the Washington Post that are perhaps the most extreme yet when it comes to the DOJ’s attacks on press freedoms. It involves the prosecution of State Department adviser Stephen Kim, a naturalized citizen from South Korea who was indicted in 2009 for allegedly telling Fox News’ chief Washington correspondent, James Rosen, that US intelligence believed North Korea would respond to additional UN sanctions with more nuclear tests – something Rosen then reported. Kim did not obtain unauthorized access to classified information, nor steal documents, nor sell secrets, nor pass them to an enemy of the US.

The ramifications of effectively accusing journalists of federal crimes just for doing their jobs – something rarely done to cops or soldiers, even when they commit the most vile acts while “on the job” – are widespread and horrifying. We know that this has been an issue since at least 2005. Why is the media only now starting to talk about it seriously?

Because of the “view from nowhere.

The view from nowhere allows mainstream journalists two privileges: It removes them from the story (which can be beneficial until they are the story themselves), and it sets up the premise that there are two equally valid perspectives on any given issue (rather than one, or many, perspectives of varying credibility).

Reporters aren’t supposed to be people when they’re reporting; rather, they exist as living, breathing receptacles and dispensers of information. This precludes any emotional attachment to a story. Again, this can be a good thing – especially in disaster areas where a massive physical and emotional toll has been exacted on a community – but it can make reporters blind to issues that directly effect them. Until earlier in May, this applied to the war on whistleblowers.

We’re also supposed to adhere to the laughable idea that fairness and objectivity in our reporting automatically means that there are two – and only two – equal and opposing sides to any given story. Not only is this not true most of  the time, it came back to bite reporters in the face regarding both the DOJ AP investigation and the announcement that Rosen had essentially been accused of a crime.

Media Matters, a progressive media watchdog, put out messaging days after the DOJ AP story broke that, while not explicitly siding with the government, tried to put “equal” skepticism on the legality of the AP’s actions. In the Rosen case, critics on Twitter tried to argue that since Fox News wasn’t a “legitimate” journalistic institution and that Rosen allegedly acted with some impropriety, the reporter in question forfeited journalistic protections, and therefore the government was justified in falsely accusing him of conspiracy.

As Tommy Christopher wrote about the Rosen case for Mediaite, another progressive news-watcher, “Mr. Kim didn’t approach James Rosen, wracked by conscience over some government malfeasance, and Rosen didn’t approach Kim with a noble desire to gather the truth.”

Christopher continues:

“That James Rosen was never charged seems to indicate that the evidence didn’t support the charge, but it is as silly to contend that the government had no right to ask as it is to conclude that James Rosen had no right to ask his source for information. The details matter, and they are being lost in the press’ knee-jerk revulsion at the general idea of investigating reporters and their sources.”

Although Christopher also acknowledges the First Amendment doesn’t make an exception for ignobility, the point is clear: If one’s status as a journalist can be questioned in the name of “seeing both sides,” so can their rights. Why is this okay?

In both the AP and Rosen stories, the State used force to invade journalists’ privacy in the name of plugging leaks. This is unacceptable. If we are to advocate for a truly free society, there should be no concession on this issue: the State must not be allowed to do this.

Stigmergy - C4SS Blog
The Grand Jury: An Affront to Liberty and a Political Prisoner Machine

Koch

On Tuesday, May 21, 2013, anarchist lawyer and activist Gerald “Jerry” Koch was taken into custody in New York City for refusing to testify before a grand jury regarding the 2008 Times Square Military Recruitment Center bombing. This is the second time Koch has been subpoenaed, after the government informed his lawyers that it was believed that he was at a bar in 2008 or 2009 where a patron indicated knowledge of who had committed the bombing.

Koch is the latest victim in the Red and Black scare, a FBI campaign which began in earnest shortly after the Occupy Oakland demonstrations in 2011, where activists are being targeted for their political views and not on the basis of suspected criminal activity.

Another recent and prominent victim is libertarian Adam Kokesh, who is being held for resisting arrest during an anti-drug war demonstration. Kokesh may have been targeted due to publicity surrounding his upcoming “Open Carry March” on Washington, an action that remains controversial even among gun rights activists. One salient question is, in light of the successful 3D printing of a firearm (a movement initiated by Cody Wilson of Defense Distributed), whether this flamboyant open rebellion against state encroachment is even necessary.

Witch Hunt

Instead of McCarthy’s House Un-American Activities Committee of the “Cold” War, the Obama administration’s weapon of choice in the war on dissent is the eternally authoritarian grand jury.

This fresh abuse of power comes on the heels of numerous grand jury subpoenas of anarchists on spurious charges in the Pacific Northwest. Young anarchist were targeted in a series of FBI and Joint Terrorism Task Force on July 25 of 2012 during an investigation into “acts of vandalism” that took place during the Seattle May Day protests just two months prior.

The search warrants issued required victims to provide agents with “anti-government or anarchist literature,” including flags, cell phones, hard drives, address books and black clothing.

Despite not being present or involved in the May Day march, Maddie Pfeiffer, Katherine “KteeO” Olejnik and Matt Duran were each imprisoned for almost six months for contempt of court after refusing to speak before the grand jury. They were mainly asked whether or not they knew other anarchists in their community and what their politics were.

Manufacturing Political Prisoners

Grand juries are when the state ostensibly believes you have knowledge of a crime and subpoenas you before a court — or else you face prison time. That’s right. If you don’t talk, have fun in prison. No evidence of wrongdoing required. Your freedom is revoked simply by failing to provide information to or submit your body before the cold legal machinations of a witch-hunt state.

Furthermore, you can’t have a lawyer in the room with you when before a federal grand jury, and the proceedings are not open to the public. Finally, there is no judge present in the courtroom. There are instead 16 to 23 citizen jurors and the whole affair is coordinated by the prosecutor, the Assistant US Attorney (AUSA).

As you might imagine, grand juries tend to indict successfully (estimates around 98% of the time). This led Judge Saul Wachler to state that a prosecutor can get a grand jury to “indict a ham sandwich.”

While the United States has been fond of grand juries, most other “nations” have long ago done away with this barbaric display of state power. The first such courtroom to be called a grand jury began with an 1166 act of Henry II of England, in an attempt to increase the power of the royal court over the local feudal courts. England abolished the grand jury in the Criminal Justice Act of 1948.

Back in the land of the free, the grand jury lays the groundwork for litigation by the attorney general (now district attorney) — prosecution by the state instead of by an aggrieved private party. This is how victimless crimes are punished, most notably the war on drugs (or tax evasion). The Black Panthers, anarchists, communists, environmental and animal rights activists have all been subjected to grand juries.

Take Action 

Koch, who has a record of defending Occupiers and activists, faces 18 months behind bars. An excerpt from a personal statement:

Over the past few decades, the FBI has demonstrated a consistent pattern of harassment and illegal surveillance of anarchists and other radicals not only here in New York, but also across the country.

Throughout this time, federal grand juries (incredibly secretive proceedings that do not permit one’s lawyers to be present) have played a significant role; a federal grand jury is authorized to ask questions about anything and anyone, and often the declared intention is simply a mask to disguise the actual goal of acquiring information for use in other politically motivated cases.

It is my belief that these two federal grand juries—despite the pretense of investigation into the 2008 bombing—are actually being used to gain information about my friends, loved ones, and activists for whom I have done legal support. By declining to testify, I refuse to be coerced into participating in a political witch-hunt that eerily recalls those of the McCarthy era Red Scare.

Please donate to his legal fund. Find out more on the beautifully designed webpage jerryresists.net.

First they came for the communists,
and I didn’t speak out because I wasn’t a communist.
Then they came for the socialists,
and I didn’t speak out because I wasn’t a socialist.
Then they came for the trade unionists,
and I didn’t speak out because I wasn’t a trade unionist.
Then they came for me,
and there was no one left to speak for me.
– Martin Niemöller

Commentary
When It Comes to Misogyny, Facebook Learned from the US Government

Lately, feminist activists are organizing against a litany of misogynist Facebook pages that glorify violence against women or treat it as a joke, pages with names like “Raping Your Girlfriend” and “Fly Kicking Sluts in the Uterus.”  The activists’ primary tactics include making specific demands for changes to Facebook’s moderation policy and “calling on Facebook users to contact advertisers whose ads on Facebook appear next to content that targets women for violence, to ask these companies to withdraw from advertising on Facebook” until those demands are met. It’s a good example of how boycotts and other market activism can power the fight against bigotry.

But this campaign is illustrative for another reason. Facebook is under fire not just for permitting misogynistic speech that condones violence, but for banning speech far more innocuous. As Soraya Chemaly, Jaclyn Friedman and Lauren Bates explain in their open letter to the company:

These [misogynistic] pages and images are approved by your moderators, while you regularly remove content such as pictures of women breastfeeding, women post-mastectomy and artistic representations of women’s bodies. In addition, women’s political speech, involving the use of their bodies in non-sexualized ways for protest, is regularly banned as pornographic, while pornographic content — prohibited by your own guidelines — remains. It appears that Facebook considers violence against women to be less offensive than non-violent images of women’s bodies, and that the only acceptable representation of women’s nudity are those in which women appear as sex objects or the victims of abuse. Your common practice of allowing this content by appending a [humor] disclaimer to said content literally treats violence targeting women as a joke.

This is truly a vile double standard. It treats women’s bodies as more offensive than violence against women. It treats rape and domestic violence as less objectionable than women breastfeeding.

What we should keep in mind, however, is that this double standard did not start with Facebook. The same double standard has been promoted for more than a century as part of US law. One of the few exceptions to the First Amendment that the US government recognizes is an exception for “obscenity.” The US government claims the power to prosecute and incarcerate people for speech and expression it deems legally “obscene.”  Historically this has meant targeting sexual expression.

In 1873, Anthony Comstock convinced Congress to pass the Comstock Law, banning “obscene, lewd, or lascivious” content from the mails. Moses Harman, publisher of anarchist feminist journal Lucifer the Lightbearer, was jailed multiple times under Comstock’s reign, because his periodical featured “obscene” advocacy of birth control and free love. Margaret Sanger was similarly charged with obscenity for distributing information about contraception. The Comstock Law was used to punish practically anyone who sent information about contraception or criticism of marital rape through the post.

Obscenity law has changed a lot since the days of the Comstock. In 1973, in Miller v. California, the Supreme Court affirmed that “Obscene material is not protected by the First Amendment” but narrowed the definition of obscenity, defining speech as obscene based on the following criteria:

(a) whether “the average person, applying contemporary community standards” would find that the work, taken as a whole, appeals to the prurient interest (b) whether the work depicts or describes, in a patently offensive way, sexual conduct specifically defined by the applicable state law, and (c) whether the work, taken as a whole, lacks serious literary, artistic, political, or scientific value

“Prurient interest” refers to sexual arousal. So the US government claims the power to use force and violence to censor speech based on it being sexually arousing, “offensive,” and lacking “serious literary, artistic, political, or scientific value.”  This provides justification for the US government to censor completely non-violent pictures of naked bodies. As John Stoltenberg writes, “obscenity laws are constructed on the presumption that it is women’s bodies that are dirty, that women’s bodies are the filth.”

Based on the Miller test, US courts have also ruled that government censorship of sexist material is unconstitutional. Andrea Dworkin and Catharine MacKinnon’s Civil Rights Antipornography Ordinance was ruled unconstitutional in part because “The Indianapolis ordinance does not refer to the prurient interest, to offensiveness, or to the standards of the community.” Instead, the statute referenced objectification of women, degradation of women, and portrayal of violence against women.

The American legal system believes that the state has more legitimate interest in stopping people from being sexually aroused than in countering sexism or violence. Don’t you think those are bizarre priorities?

As a matter of principle, the state should have no power to censor. Furthermore, the state’s backwards priorities present a good argument for its abolition. In addition to abolishing the state, we should seek to stop its toxic and bigoted standards from defining the privately run social media spaces we use.

Deutsch, Stateless Embassies
Begriffserklärungen und Unterscheidungen

The following section of the book, The Illuminatus! Trilogy,  is translated into Deutsch from the English original, written by Robert Shea and Robert Anton Wilson.

FREIER MARKT: Der Zustand der Gesellschaft in dem alle ökonomischen Handlungen (Geschäfte) auf Freiwilligkeit basieren, nicht auf Zwang.

DER STAAT: Die Institution die den freien Markt behindert durch die direkte Anwendung von Zwang oder die Gewährung von Privilegien (unterstützt durch Zwang).

STEUER: Die Form des Zwangs bzw. Behinderung des freien Marktes durch den der Staat Abgaben kassiert (die Steuer), die die Anheuerung von bewaffneten Truppen ermöglichen welche den Zwang ausüben und Privilegien verteidigen, auch die Beteiligung an Kriegen, riskanten Unternehmen, Experimenten, Reformen, etc. wie es ihm beliebt, nicht auf eigene Kosten, sondern auf die Kosten seiner Propanden.

PRIVILEG: Von Latein: privi – privat und lege – recht. Eine Bevorteiligung, die durch den Staat garantiert wird und von seinen Kräften mit Zwang geschützt wird. Ein privates Vorteilsrecht.

ZINSWUCHER: Die Form von Privileg bzw. Einmischung in den freien Markt bei dem staatlich- unterstützte Gruppen das Geldsystem monopolisieren und dadurch Abgaben (Zinsen) einnehmen, direkt oder indirekt, von allen bzw. den meisten ökonomischen Transaktionen.

GROẞGRUNDBESITZ: Die Form von Privileg bzw. Einmischung in den freien Markt bei dem eine staatlich unterstütze Gruppe Land „besitzt“ und dadurch Abgaben (Pacht) von denen einnimmt die dort leben, arbeiten oder produzieren.

ZOLL: Die Form von Privileg bzw. Einmischung in den freien Markt bei Waren die ausserhalb des Staates produziert wurden nicht in gleicher Weise mit den Waren konkurrieren die im Staat produziert wurden.

KAPITALISMUS: Die Gesellschaftsordnung bei der Elemente der Steuer, des Zinswucher, des Großgrundbesitzes und des Zolls eingebettet sind, welche den freien Markt verweigert während sie so tut als würde sie ein Beispiel für diesen sein.

KONSERVATIVISMUS: Die Schule der kapitalistischen Philosophie die behauptet loyal zum freien Markt zu stehen, während sie eigentlich Zinswucher, Großgrundbesitz, Zoll und manchmal Besteuerung unterstützt.

LIBERALISMUS: Die Schule der kapitalistischen Philosophie welche versucht die Ungerechtigkeit des Kapitalismus durch neue Gesetze zu beseitigen. Jederzeit wenn Konservative ein Gesetz erlassen das ein Privileg erschafft, erlassen Liberale ein anderes Gesetz um das Privileg zu modifizieren, dies veranlasst Konservative mehr raffinierte Gesetze zu verabschieden die das Privileg wiederherstellen, usw. solange bis „alles was nicht verboten ist Zwang ist“ und „alles was nicht Zwang ist verboten ist“.

SOZIALISMUS: Die versuchte Abschaffung aller Privilegien durch die Wiederherstellung der vollständigen Zwangsgewalt hinter allen Privilegien, dem Staat, wodurch die kapitalistische Oligarchie in einen staatlichen Monopolismus umgewandelt wird. Eine Wand kalken, indem man sie schwarz streicht.

ANARCHISMUS: Die Ordnung der Gesellschaft in der der freie Markt ungehindert agiert, ohne Steuern, Zinswucher, Großgrundbesitz, Zoll und anderen Formen von Zwang oder Privilegien. „Rechte“ Anarchisten prophezeien das die Menschen in einem freien Markt freiwillig mehr miteinander konkurrieren statt kooperieren würden, „Linke“ Anarchisten prophezeien das es mehr Kooperation als Konkurrenz geben wird.

Robert Shea and Robert Anton WilsonThe Illuminatus! Trilogy (New York: Dell, 1975) pp. 622-23

Die ursprüngliche Version dieses Artikels wurde von Robert Shea und Robert Anton Wilson veröffentlicht.

Übersetzung aus dem Englischen: Sascha Bose

 

Commentary
Bangladeshi Workers Need Freed Markets

Since November, more than a thousand Bangladeshi garment workers have perished in two tragic factory calamities: a fire in Tazreen and a building collapse in Savar, outside the capital, Dhaka. Bangladesh is a major exporter of apparel to the West and “is set to become the world’s largest apparel exporter over the next few years,” the Economist reports. Wages are lower there than most places, including China, and a large percentage of the 4 million garment workers are women.

Are dangerous factories the price of progress? A passionate debate now rages over whether international safety standards should be enforced against manufacturers in the developing world and their Western retailers. Proponents of standards argue that the costs would be small and the benefits great. An Accord on Fire and Building Safety has been signed by major retailers in Europe and a few in North America, but the Huffington Post says that 14 other North American retailers have refused to endorse it.  “Some retailers, like Walmart, claim they are working on separate initiatives to improve conditions and workplace safety in Bangladesh,” the online publication states, but this claim has been met with skepticism.

Opponents of government regulation argue that artificially raising the costs of manufacturing in poor countries would harm intended beneficiaries by destroying jobs. If so, workers would face worse options, including life on the streets and prostitution.

Unfortunately, the debate is unnecessarily narrow. What needs discussing — and radical changing — is the country’s political-economic system, which benefits elites while keeping the mass of people down. The economists are correct that under the status quo, imposing safety standards would raise costs, cause unemployment, and aggravate poverty. But we can’t leave the matter there. We must go on to examine how the political-economic system constricts people’s employment opportunities, including self-employment, and otherwise stifles their efforts to improve their lives. Thus, a debate over whether garment factories should be subject to safety regulations, while the status quo goes largely undisturbed, misses the point.

According to a report (PDF) written for the Netherlands ministry of foreign affairs, most Bangladeshis, unsurprisingly, are victimized by a land system that has long benefited the rural and urban elites. “Land-grabbing of both rural and urban land by domestic actors is a problem in Bangladesh,” the report states.

Wealthy and influential people have encroached on public lands…, often with help of officials in land-administration and management departments. Among other examples, hundreds of housing companies in urban areas have started to demarcate their project area using pillars and signboard before receiving titles. They use local musclemen with guns and occupy local administrations, including the police. Most of the time, land owners feel obliged to sell their productive resources to the companies at a price inferior to market value. Civil servants within the government support these companies and receive some plot of land in exchange.

Women suffer most because of the patriarchy supported by the political system. “Women in Bangladesh rarely have equal property rights and rarely hold title to land,” the report notes. “Social and customary practices effectively exclude women from direct access to land.”

As a result,

Many of the rural poor in Bangladesh are landless, have only small plots of land, are depending on tenancy, or sharecropping. Moreover, tenure insecurity is high due to outdated and unfair laws and policies…. These growing rural inequalities and instability also generate migration to towns, increasing the rates of urban poverty.

Much as in Britain after the Enclosures, urban migration swells the ranks of workers, allowing employers to take advantage of them. Since Bangladesh does not have a free-market economy, starting a business is mired in regulatory red tape — and worse, such as “intellectual property” law — that benefit the elite while stifling the chance for poor individuals to find alternatives to factory work. (The owner of the Savar factory, Mohammed Sohel Rana, got rich in a system where, the Guardian writes, “politics and business are closely connected, corruption is rife, and the gap between rich and poor continues to grow.”) Moreover, until the factory collapse, garment workers could not organize without employer permission.

Crony capitalism deprives Bangladeshis of property rights, freedom of exchange, and therefore work options. The people need neither the corporatist status quo nor Western condescension. They need radical land reform and freed markets.

Portuguese, Stateless Embassies
Oficinas de Exploração Laboral – Sweatshops a “Melhor Alternativa Disponível”? Mas Quem Decide Que Alternativas estão Disponíveis?

The following article is translated into Portuguese from the English original, written by Kevin Carson.

De todos os comentários pretensamente libertários que tentam colocar a tragédia das confecções de peças de vestuário de Bangladesh em “perspectiva,” o de Benjamin Powell é provavelmente o pior (“Sweatshops Em Bangladesh Melhoram A Vida De Seus Trabalhadores, E Estimulam Crescimento,” Forbes, 2 de maio). Em Bangladesh, escreve Powell,

“cerca de 4.500 confecções empregam aproximadamente 4 milhões de trabalhadores. Levando-se em consideração todos os aspectos, eles ficam em melhor situação com as confecções do que ficariam sem elas; os benefícios superam os riscos. Na verdade, em comparação com outras oportunidades em Bangladesh, a indústria de peças de vestuário paga razoavelmente bem.”

Se empresas dos Estados Unidos como a Nike reduzissem sua presença em Bangladesh e abandonassem confecções lá por temor de má publicidade, “centenas de milhares de trabalhadores em peças de vestuário poderiam perder seus empregos e ser lançados em alternativas piores.”

Bem, é mesmo — sob certo aspecto. Quando um assaltante diz “seu dinheiro ou sua vida,” fico em melhor situação entregando o dinheiro e permanecendo vivo — mas foi o sujeito com a arma de fogo que estabeleceu artificialmente o leque de alternativas. A pergunta que você se deveria fazer, e que pessoas como Powell e o pessoal de nível de chefia da Nike não querem que você faça, é: quem decide quais outras alternativas estão disponíveis em Bangladesh?

Não se passa que algum fato da natureza, sem face, inevitável, seja forçado sobre as sweatshops — ou sobre a Nike — por algum mercado anônimo. Graças à marca registrada e à lei de patentes internacionais, a Nike e umas poucas outras empresas são as únicas opções disponíveis quando se trata de empregar pessoas para fazer sapatos. Elas podem aceitar o preço da Nike ou rejeitá-lo. Há porém muitas sweatshops competindo umas com as outras, e a Nike pode facilmente fazer negócio com outras delas. O poder oligopsônico de preços da Nike significa que a empresa pode estabelecer o preço que paga a uma sweatshop por um par de tênis tão baixo quanto desejar. E a mesma “propriedade intelectual” dá a ela poder de preço de oligopólio nos Estados Unidos para vender os tênis com preço de varejo milhares de por cento acima do custo real de produção. A margem entre o que ela paga às sweatshops pelos sapatos e o quanto ela extorque dos consumidores ocidentais não é estabelecida pelo “mercado.” É estabelecida pela Nike. Ela pode estabelecer essa margem tão alto ou tão baixo quanto desejar.

E a expressão decisiva aqui é “tão alto.” A Nike preferirá maximizar a margem que ganha em seus tênis, mesmo à custa de pessoas que residem em habitações locupletadas e trabalham centenas de horas por semana por poucos dólares por dia — e por vezes têm morte lenta e horrível às centenas nos escombros de suas confecções.

A chamada “propriedade intelectual” não é propriedade legítima, e sim monopólio imposto pelo estado, exatamente tão protecionista quanto as tarifas industriais de há um século. Do mesmo modo que a tarifa, a “propriedade intelectual” cria escassez artificial em bens que não são escassos por natureza, permitindo que corporações privilegiadas extraiam rentismo dessa escassez. As corporações globais do século 21 são tão dependentes da “propriedade intelectual” para seus lucros quanto as antigas corporações industriais nacionais do início do século 20 o eram das tarifas. As tarifas pararam de ser úteis à grande empresa, e a “propriedade intelectual” tornou-se útil, porque as corporações se tornaram globais. Pelo fato de o “comércio internacional” em realidade consistir em sua maior parte de transferência interna de bens entre subsidiárias locais de corporações globais, as tarifas não mais servem aos interesses das corporações gigantes. Do mesmo modo que a tarifa, a “propriedade intelectual” é uma restrição governamental acerca de quem tem licença para vender dado tipo de bem em dado mercado, permitindo ao beneficiário cobrar o que quer que os consumidores possam pagar. Diferentemente da tarifa, contudo, que era uma forma de protecionismo que regulava a transferência de bens através de fronteiras nacionais, a “propriedade intelectual” regula a transferência de bens através de fronteiras corporativas.

Diferentemente das corporações industriais de há cem anos, empresas como a Nike na verdade não fazem coisas. Elas usam direitos artificiais de propriedade tais como a “propriedade intelectual” para controlar as condições sob as quais outras pessoas podem fazer coisas, e para criar postos de pedágio entre as pessoas que fazem as coisas e as pessoas que consomem as coisas. O dinheiro realmente, realmente grande não está na capacidade de produzir, e sim na capacidade de coletar tributo para permitir que a produção aconteça.

Sem a “propriedade intelectual,” aquelas confecções em Bangladesh poderiam ignorar a marca registrada Nike e comerciar calçados idênticos com a população local por minúscula fração do preço. E sem a Nike para impor preços uniformes em toda a indústria, elas teriam de competir por trabalhadores locais. Não haveria problema nenhum se a Nike resolvesse “diminuir sua presença” e sair de Bangladesh. O meio de vida dos trabalhadores não mais seria mantido refém do que a Nike fizesse ou deixasse de fazer.

Artigo original afixado por Kevin Carson em 20 de maio de 2013.

Traduzido do inglês por Murilo Otávio Rodrigues Paes Leme.

 

Commentary
Could Katrina vanden Heuvel Please Just Shut Up?

Katrina vanden Heuvel, publisher of The Nation, is at it again, this time on Twitter (@KatrinaNation). This morning she tweeted: “Ginning up IRS story to make government seem like oppressor fits into Right’s decades-long narrative. Government for common good is needed.”

Pssssh. That America has ever had government for common good is one of those officially-sanctioned lies they tell you in the public schools’ American history classes. In fact, though, the U.S. government since its beginning has been — like all other states — the executive committee of the ruling class.

It’s probably no coincidence that the nonsensical phrase “general Welfare” appears in the US Constitution’s Preamble right after the equally nonsensical “common Defence.” The idea that American military policy serves some common “national interest,” as opposed to the corporate entities in whose interests wars are actually fought, is pure buncombe. And so is the idea that the American state’s economic policies are aimed at some sort of general welfare.

The examples of so-called “government for common good” that “Progressives” put forth, like the New Deal, are no exception. Whatever benefit accrued to the working class from the New Deal was purely a side effect of promoting the economic interests of the segment of organized capital represented by the Democratic Party.

The Democrats, admittedly, generally oversee a lower overall rate of exploitation by capital under their watch. Part of the reason is that the wing of organized capital behind the Democrats is just a little bit smarter than its Republican counterparts.

The Republican business coalition just wants to strip-mine the U.S. population. They figure if they exploit us for maximum short-term gains and we all die at age forty from dioxin poisoning and black lung disease, all they have to do is make abortion and birth control hard enough to get and they can breed another supply of slave labor in no time.

The Democrats, on the other hand, tend to limit exploitation to the maximum sustainable level, like a farmer who feeds his livestock well and works them only in moderation. But that’s not “promoting the common good.” That’s simply effing us over at a sustainable rate.

The Democrats and Republicans agree on probably ninety percent of the structural monopolies and privileges by which the propertied classes extract rents from the producing majority of the population. The Democrats give just enough of the rents back to the most poverty-stricken segment of the population to prevent the factories from clogging up with unsold inventory or outright homelessness and starvation from leading to political destabilization that might cause them to lose the whole ball of wax. But that amount is just a tiny fraction of the total rents extracted by the classes that own this country.

Of course such nonsense from vanden Heuvel shouldn’t come as a surprise. Remember in the weeks after 9-11, when she gushed about the return of public faith in the government? Thirty years before, in the early ’70s, Samuel Huntington lamented in almost identical language the loss of public trust in government and other forms of authority as a result of Vietnam, Watergate and the student protest movement. It was only public trust in government after WWII, Huntington said, that enabled a tiny clique of corporation lawyers, investment bankers and generals to govern the world without interference from the ignorant public. And the restored faith in government that so tickled vanden Heuvel’s fancy had exactly the same effect. The burst of public trust and support for the government after 9-11 resulted, in effect, in giving the Permanent Warfare and National Security States a blank check to invade, bomb, torture and wiretap anyone anywhere in the world who stood in the way of global corporate power. And it’s a check Obama is still cashing to this day.

I wouldn’t have been at all surprised if an earlier incarnation of vanden Heuvel had supported Hitler for “restoring faith in government,” so long as the death camp guards were unionized.

Anarchy and Democracy
Fighting Fascism
Markets Not Capitalism
The Anatomy of Escape
Organization Theory