Marktanarchisten lehnen generell alle Formen der Bevormundung ab, welche den freien Menschen die Möglichkeit vorenthalten vernünftige Entscheidungen über ihr Leben zu treffen. Wenn jemand wünscht seine Arbeitskraft für einen Preis zu verkaufen den er angemessen findet, werden wir keine Gewalt anwenden um dies zu verhindern.
Wie auch immer, der Markt erzwingt die natürliche Abschwächung der Ausbeutung. Marktanarchisten tendieren dazu die ökonomische Beherrschung der arbeitenden Menschen als Produkt des Staates und nicht des Marktes zu sehen. In einer freien Welt, ohne Land, Währung, Patenten und Zöllen wäre die ökonomische Abhängigkeit der Arbeiter gegenüber Kapitalisten nahezu zerstört. Kapitalismus, im Sinne eines ungerechten Status quo geprägt von staatlich- geschaffener Monopolisierung des Kapitals, hält die Arbeitskräfte gefangen und verhindert bessere Möglichkeiten durch staatliche Interventionen in den Markt zugunsten einer parasitären Elite.
Wenn Menschen für sich selbst oder an einem Arbeitsplatz mit horizontaler Hierarchie arbeiten können, werden sie es generell bevorzugen. Würden nicht alle von uns Arbeitskollegen den Bossen vorziehen? Für eine kapitalistische Firma in einer freien Gesellschaft würde dies typischerweise bedeuten, dass sie mit ihren Arbeitern besser umgehen muss, da sie ansonsten zu einer anderen Firma, mit besseren Möglichkeiten wechseln – Möglichkeiten die derzeit von der Wurzel an vom Staat verhindert werden.
Während Marktanarchisten üblicherweise keine grundsätzliche moralische Opposition zur Lohnarbeit vertreten, haben wir starke moralische Bedenken zum gegenwärtigen, staatlichen Monopolkapitalismus der die Lohnarbeit zur nahezu unausweichlichen Falle macht.
Mit anderen Worten, Opposition zum Lohnsystem im Sinne eines ungerechten System der Unterdrückung bedeutet nicht das eine Art Anarcho-Polizei Leute verhaften wird die freiwillig ihre Arbeitskraft gegen Lohn anbieten oder Menschen für Lohnarbeit einstellen. Bei der Abschaffung des Staates schaffen wir die staats-getriebene Monopolisierung des Kapitals ab, sodass es kein „Lohnsystem“ mehr gibt in dem einem nur die Wahl bleibt für jemanden zu arbeiten oder zu verhungern.